Viele Pferdebesitzer verabreichen Ihrem Pferd die Medikamente mit dem Mash,
Kraftfutter oder sonstigen handelsüblichen Futtermitteln.
Der Grund dafür ist simpel und aus eigener Erfahrung absolut verständlich.
Nehmen wir einmal als Beispiel Equipalazone, verabreicht mit der Maulspritze.
Das Pferd befindet sich gerade in einer trotzigen, total unkooperativen Haltung.
Es verweigert jegliche Aufnahme des Medikamentes.
Dies können Sie an folgenden Handlungen bestens erkennen:
- Ihr Pferd schmiert das Medikament - kaum ins Maul gedrückt - erfolgreich an Ihrer Jacke ab
- es macht aus den eigenen Beinen eine Indianerbemalung
- es verziert die Boxenwand oder es macht noch ganz andere Dummheiten damit
Deshalb lassen wir uns als Besitzer ganz Cleveres einfallen.
Wir mischen das Medikament dem Pferd unter, in einem leckeren Mash oder anderweitigem Futter.
Somit schlagen wir drei Fliegen mit einer Klappe.
- der Patient frisst nun sein Medikament
- wir haben das freudige Gefühl, dem Pferd einen grossen Gefallen getan zu haben, weil es Mash liebt
-
gleichzeitig jubelt unser Ego! Wir haben es überlistet, dieses Dummerchen! Stehen da, schauen zu wie unser Liebling
schmatzend über das Mash herfällt und staunen über dessen Intelligenz, vergleichen diese im schlimmsten Fall gar
mit unserer, weil wir ja schliesslich die glorreiche Idee hatten! JA! Wir feiern unseren Siegeszug!
Das schmeichelt, schliesslich hat das gute Tierchen unsere beste Jacke verkleckert!
Genau in diesem Moment schliessen wir uns aber ein Eigentor!
Wirkstoffe von Medikamenten - wie Schmerzmittel, Antibiotika und andere - werden durch Schleimstoffe, die in Leinsamen und Flohsamen sind, gebunden und gelangen so nicht in den Körper.
Nicht nur das, auch Mineralstoff-Präparate mit Zink, Magnesium und Eisen verlieren ihre Wirkkraft.
Vielleicht kann manchen Pferden viel erspart oder eine schnellere Genesung erzielt werden, wenn man diese Kleinigkeit berücksichtigt und für die Verabreichung von Medikamenten auf Mash, Leinsamen und Flohsamen verzichtet.