Pferde sind Kräuterliebhaber


Das ist nichts Neues und viele Pferdebesitzer sowie auch Tierärzte wissen die Kraft der Kräuter zu schätzen.

 

Aber warum ist es überhaupt notwendig, das Futter der Pferde mit Kräutern und Wurzeln zu bereichern?

Im Sommer sind die Pferde doch immer auf der Weide und fressen Gräser, Blümchen mit Blätter, Blümchen mit Stiel und manchmal knabbern sie an Baumrinde oder Wurzeln.  Gehen wir aber einmal über unsere Pferdeweiden, stellen wir jedoch bald fest, dass oft eine karge Landschaft herrscht.

Schafgarbe, Löwenzahn, Kümmel und viele andere Kräuter sind normale Bestandteile des Futters und wachsen im guten Voralpenheu, dieses ist bei uns jedoch selten anzutreffen.

Viele Pferde können glücklich sein, wenn sie Heu und Stroh erhalten, das nicht schimmelt oder staubt. Wachsen Kräuter nicht auf der Wiese, so landen sie folglich auch nicht im Futtertrog.


Kräuter sind überall im Angebot und werden den Pferdebesitzern im Überschuss angeboten

 

Nicht selten sind Kräutermischungen zu finden, die bis zu 20 verschiedene Kräuter beinhalten.

Kräuter werden oft in Vitamin-Mineralstoffe eingebunden, obwohl dies je nach Pflanze kontraindiziert ist, wie zum Beispiel die „harmlose“ Pfefferminze. Diese kann bei längerfristigem Gebrauch die Magenschliessmuskeln erschlaffen lassen. 


Warum sollte Pferden nun aber Kräuter als Mischungen angeboten werden?

Der hauptsächliche Grund ist der synergetische Effekt. Wirkungen können sich gegenseitig verstärken.

Oft wird jedoch unterschätzt, dass auch das Gegenteil eintreffen kann.

Ebenfalls wie bei Einzelkräutern müssen bei Kräutermischungen allfällige Erkrankungen immer miteinbezogen werden.

Eine gute Mischung setzt sich aus 4 bis maximal 8 Kräutern zusammen und es gilt, sich an bestimmte Regeln bei der Rezepturzusammenstellung zu halten.


Teekräuter als Einzelkräuter werden zu Heilkräuter

Um beim Pferd oder Hund mit Einzelkräutern arbeiten zu können, muss ein gutes Wissen über die genaue Wirkungsweise der Pflanzen und gleichzeitig über die pathobiochemischen Prozesse von Erkrankung vorhanden sein.

Deshalb wenden Sie sich bitte an einen ausgewiesenen Phytotherapeuten.

 

Kräuter sind weder in einer Mischung noch als Einzelkräuter für die Dauerabgabe gedacht

Aber auch hier gibt es natürlich Ausnahmen.
Heilpflanzen, wie zum Beispiel die Hagebutte, entfalten Ihre Wirkung erst nach einer längeren Verfütterung. Fragen Sie immer nach, wie lange Sie die entsprechenden Kräuter Ihrem Pferd füttern dürfen.


Kräuter in Online-Shops, nach eigener Rezeptur mischen lassen?

Immer mehr Online-Shops bieten diese Dienstleistung an.

Was sehr viel Sinn macht, wenn man sich wirklich auskennt.

Sind Sie sich nicht ganz sicher, ob Ihre Zusammensetzung stimmt, lassen Sie sich besser beraten.

Hinterfragen Sie, ob Ihnen womöglich jede Wunschrezeptur verkauft wird. Denn diese kann für Ihr Pferd auch negative gesundheitliche Folgen haben.

Vergewissern Sie sich, dass Ihre persönliche Kräutermischung von einer Fachperson überprüft wird.

 

Generell gilt bei Teekräutern, egal ob als Einzelkräuter oder in Kräutermischungen:

Vorsicht, es könnte auch Doping sein!