Immer wieder kommt während der Kürbiszeit die Frage auf, ob der Kürbis an Pferde verfüttert werden darf.
Kürbisse sind für die meisten Menschen gesund, das ist erwiesen.
Gemäss wissenschaftlicher Literatur ist besonders der positive Einfluss auf den Stickstoffmonoxidspiegel erwähnenswert. Obwohl Stickstoffmonoxid aus der Umwelt eingeatmet ein starkes Giftgas ist, ist es in der richtigen Dosierung hergestellt in unserem eigenen Körper ein wichtiges Molekül:
- zur Regulation der Blutgefässerweiterung
- als Neurotransmitter
- für die immunspezifische Abwehr
- die funktionierende Hirnleistung
Ob Kürbisse für die Pferdegesundheit von Bedeutung sein könnten, ist noch unerforscht. Anhand der Nährwerte können aber sicherlich Aussagen getroffen werden, welche Pferde besser auf den Genuss von Kürbis verzichten sollten und welche dem Schmaus frönen können.
Der Glykämische Index (GI) beschreibt, wie schnell Kohlenhydrate aus Speisen oder Getränken als Zucker im Blut auftauchen. Dieser alleine ist wenig aussagekräftig. Vergleicht man zum Beispiel Weissbrot mit Wassermelonen, so haben beide einen ähnlichen glykämischen Index – führen also zum gleichen Blutglukoseanstieg. Da jedoch jeweils die Menge verglichen wird, die 50 gr Kohlenhydrate enthält, vergleicht man im obigen Beispiel etwa 100 gr Weissbrot mit 1 kg Wassermelonen.
Daher wurde die Glykämische Last (GL) eingeführt, die auch die aufgenommene Kohlenhydratmenge, sprich die Portionengrösse berücksichtigt. Eine niedrige glykämische Last ist unter der Zahl 10. Kürbisse haben zwar einen hohen glykämischen Index von 75 aber nur eine glykämische Last von 3. Somit ist die Beere nicht nur eine Vitamin- und Mineralstoffbombe, sondern durch die geringe Kalorienzahl der Traum jeder Diät.
Dies bedeutet, dass Kürbisse in begrenzten Mengen zu einem sehr langsamen Blutzuckeranstieg führen. Pferden mit dem equinen metabolischen Synrom (EMS) sowie Polysaccharid Speicher Myopathie (PSSM) darf dieses Obst verfüttert werden.
Kürbisse weisen mit bis zu 305 mg Kalium pro 100 Gramm einen sehr hohen Kaliumgehalt auf. Sehr gutes Pferdeheu 17 g Kalium pro Kilo. Man könnte meinen, dies ist bei einer vernünftigen Portion Kürbisse für Pferde kein Problem.
Wenn Sie jedoch ein Pferd mit HYPP besitzen, bei dem der Kaliumanteil im Futter möglichst gut berechnet werden muss, sollten Sie mit der Verabreichung von Kürbissen vorsichtig sein.
- Das Kürbisfleisch und die Samen dürfen den Pferden als Belohnung verabreicht werden.
- Die Verallgemeinerung, alle Kürbisse seien geeignet, stimmt jedoch nicht. Zur Sicherheit sollten nur die orangen Speisekürbisse, verfüttert werden.
- Bei Stoffwechselerkrankungen gilt es, das Nährstoffprofil zu berücksichtigen
- Keine ausgestellte und geschnitzte Kürbisse verabreichen, diese könnten Kerzenwachsanhaftungen aufweisen oder faul sein.
- Langsame Anfütterung bei Pferden, die sich Kürbisse nicht gewohnt sind, um Bauchschmerzen zu vermeiden
- Begrenzen Sie die Fütterungsmenge auf zwei bis drei Tassen täglich
Kürbisleckerli für Pferde:
- ca 700 gr Kürbis geraffelt
- 1 kg Haferflocken grobkörnig, diese mit wenig Wasser leicht einweichen
- 2 TL Zimt
- 6 EL Zuckerrohrsirup
- Masse vermischen und auf ein Backpapier legen
- Backen bei etwa 160 Grad für mindestens 20 Minuten
Beachten Sie, dass Leckereien mit Hafer und Weizenkleie nicht für Pferde mit metabolischen Problemen geeignet sind.